Eisenbedarf bei Kindern: Warum das Spurenelement so wichtig ist
Eisen ist entscheidend für den Sauerstofftransport im Blut – eine seiner zentralen Aufgaben im Körper. Darüber hinaus trägt es zu einer normalen kognitiven Entwicklung, ausreichend Energie und einer guten Immunfunktion bei. Fehlt Eisen, kann sich das in einer verringerten körperlichen Leistungsfähigkeit, erhöhter Infektanfälligkeit, gestörter Wärmeregulation, Müdigkeit oder Blutarmut äußern. Der Eisenbedarf sollte gerade während des Wachstums nicht vergessen werden.
Wie häufig ist ein Eisenmangel bei Kindern?
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt die Häufigkeit einer Eisenmangelanämie bei Kindern unter 5 Jahren in Deutschland zwischen 5 und 20 %. Das bedeutet, dass bis zu jedes fünfte Kind im Alter von 0 bis 4 Jahren von einer Eisenmangelanämie – also der fortgeschrittenen Form eines Eisenmangels – betroffen ist. Und: Die Zahl der Fälle steigt seit 2009 kontinuierlich an.
Wie stelle ich einen Eisenmangel bei meinem Kind fest?
Wenn möglich, ist es sinnvoll, den Eisenstatus bestimmen zu lassen. Dafür nimmt der Arzt Blut ab und überprüft idealerweise den Ferritinwert – er zeigt im Gegensatz zum Serumeisen, wie viel Eisen tatsächlich im Körper gespeichert ist.
Das Problem: Viele Kinder haben große Angst vor Spritzen, sodass Blutabnahmen schnell zur Herausforderung werden. Ohne Laborwerte liegt die Einschätzung also bei den Eltern. Typische Symptome wie Blässe und Müdigkeit in Kombination mit einem ungefähren Überblick über die eisenhaltigen Lebensmittel in der Ernährung können wichtige Hinweise darauf geben, wie gut dein Kind mit Eisen versorgt ist.
In diesem Instagram Post findest du einen Überblick über die geschätzten Eisenmengen in omivorer, vegetarischer und veganer Ernährung.
Wie hoch ist der Eisenbedarf von Kindern?
Der tägliche Bedarf von Kindern zwischen 1 und 7 Jahren liegt bei rund 7 mg Eisen.
Die EFSA (European Food Safety Authority) hat bereits für Kinder zwischen 1 und 3 Jahren eine sichere Gesamtzufuhrmenge von 10 mg Eisen pro Tag festgelegt. Bis zu 10 mg kann der kindliche Körper Eisen gut aufnehmen und verwerten. Für ältere Kinder über 3 Jahren erhöht sich diese Toleranz natürlich.
Eisenaufnahme erhöhen – wie geht das?
Zunächst sollte natürlich die Ernährung im Fokus stehen. Denn auch beim Thema Eisen gibt es einige Tipps und Tricks, um eine ausreichende Menge über Lebensmittel aufzunehmen.
Pflanzliches vs. tierisches Eisen
Den meisten ist bekannt, dass Eisen aus pflanzlichen und tierischen Quellen nicht identisch ist – der Unterschied liegt in der Form des Eisens. Eisen aus tierischen Lebensmitteln kann der Körper leichter aufnehmen. Pflanzliches Eisen hingegen muss zunächst umgewandelt werden, bevor es verwertet werden kann. Hinzu kommt, dass in Pflanzen enthaltene Stoffe wie Phytate die Aufnahme von Mineralien, darunter Eisen und Zink, hemmen können.
Merke: Pflanzliches Eisen immer in Kombination mit Vitamin C oder Lactoferrin, aber nicht zusammen mit Kalzium, Tanninen oder Phytaten aufnehmen – so kann der Körper das Eisen optimal verwerten.
Es ist sinnvoll beide Eisenformen in der Ernährung zu haben – tierisches und pflanzliches. Mit einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung sowie dem Beachten von den genannten Tipps, kann – nicht immer, aber oft – ein höherer Eisenspiegel erreicht werden.
Nicht immer lässt sich der Eisenbedarf allein über die Ernährung decken – besonders dann, wenn das Kind eisenhaltige Lebensmittel komplett ablehnt. In solchen Fällen kann ein Nahrungsergänzungsmittel helfen, die Eisenspeicher wieder aufzufüllen oder die regelmäßige Versorgung im Alltag sicherzustellen.


