Das Immunsystem von Kindern stärken
Wenn Kinder täglich in Kita oder Schule gehen, muss ihr Immunsystem oft einiges abwehren und gerade in den Eingewöhnungszeiten kann das Dauerkranksein eine Belastung für die ganze Familie werden. Um das Immunsystem von Kindern in diesen Phasen optimal zu unterstützen, sollten Eltern auf folgende Nährstoffe achten:
Vitamin D
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Vitamin D trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
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fördert die Produktion von antimikrobiellen Peptiden, die helfen, Bakterien, Viren und Pilze zu bekämpfen (Gallo et al., 2002)
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hat entzündungshemmende Eigenschaften (Yin & Agrawal, 2014)
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Studien haben gezeigt, dass ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel mit einer geringeren Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen, wie z.B. Erkältungen und Grippe, verbunden ist (Ginde et al., 2009)
Magnesium
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Magnesium hat entzündungshemmende Eigenschaften (Shahi et al., 2019)
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hilft dabei Vitamin D optimal zu verwerten
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ist an der Aktivierung und Produktion von Immunzellen beteiligt kann helfen, Stress zu reduzieren, der das Immunsystem schwächen kann
Zink
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trägt zur normalen Funktion des Immunsystems bei
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Zink reguliert die Funktion und Aktivität verschiedener Immunzellen und kann die Dauern von Erkältungssymptomen verringern (Wang et al., 2020)
Eisen
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Eisen trägt zur normalen Funktion des Immunsystems bei
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notwendig für die Vermehrung von Immunzellen
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Immunzellen benötigen Eisen für optimale Funktion z.B. durch Sauerstoffversorgung (Ward et al., 2011)
Vitamin C
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unterstützt die Funktion von Immunzellen, insbesondere von weißen Blutkörperchen, die für die Bekämpfung von Infektionen wichtig sind
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wirkt als Antioxidans und schützt die Zellen vor Schäden durch freie Radikale, die während von Infektionen entstehen können.
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hilft, die Aufnahme von Eisen zu verbessern
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eine ausreichende Zufuhr von Vitamin C kann die Dauer von Erkältungen verringern (Hemilä & Chalker, 2013)
Immunsystem stärken: was sonst noch hilft
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Gesunde Ernährung: Bietet eine bunte Vielfalt an Obst und Gemüse, aber auch hochwertige tierische Produkte wie Eier, Joghurt, Fleisch aus Weidehaltung oder sogar kleine Mengen Innereien an.
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Vitamine und Mineralstoffe aus natürlichen Quellen sind der Schlüssel: In der Kombination mit hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln können Mängel vermieden und der Körper optimal versorgt werden.
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Ausreichend Schlaf: Ein guter Schlaf ist wichtig für die Regeneration und das Immunsystem. Achtet darauf, dass eure Kleinen genug Ruhe bekommen.
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Stress reduzieren: Ja, auch Kinder können Stress erleben. Gemeinsame Entspannungsübungen oder einfach Zeit in der Natur können helfen. By the way: Studien zeigen, dass die Waldluft Immunzellen aktiviert (“forest bathing”)!
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Bewegung an der frischen Luft: Regelmäßige Bewegung stärkt nicht nur die Abwehrkräfte, sondern macht auch Spaß und es schläft sich abends viel besser. Besonders die Bauernhofluft ist vorteilhaft.
Ja, richtig gelesen. Es ist nicht nur eine Bauernweisheit, sondern das Leben auf dem Bauernhof hat tatsächlich positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Studien zeigen, dass Kinder, die auf einem Bauernhof mit Tieren und Landwirtschaft aufwachsen, seltener Allergien, Asthma und Ekzeme haben.
Doch was macht die Bauernhofluft so gesund?
Die Wirkung des Bauernhofs hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören Landwirtschaft, Tierhaltung, das Helfen bei der Heuernte, Rohmilchkonsum und der häufige Aufenthalt im Tierstall.
Bei all diesen Aktivitäten kommt das Immunsystem der Kinder in Kontakt mit Fremdstoffen, die es abwehren muss. Es ist also ständig im Training, schon von klein auf!
Speziell gibt es ein Protein, dem eine wichtige Rolle zugeschrieben wird: Protein A20. Das Protein wird von unserem Körper beim Kontakt mit Bauernhofluft produziert und verhindert allergische Reaktionen durch Allergene wie Hausstaubmilben. Bauernhofluft kann also ganz direkt Überreaktionen des Immunsystems dämpfen.
Vielleicht hast du schon mal gehört “Das Immunsystem sitzt im Darm”. Da ist einiges dran, deshalb ist es in dem Zusammenhang auch spannend zu fragen:
Wie sieht es im Darm der Bauernhofkinder aus?
Wichtig zum Verständnis: Unsere Darmbakterien und die kurzkettigen Fettsäuren, die von ihnen in unserem Darm produziert werden, unterstützen die Darmbarrierefunktion und Entzündungshemmung im Darm. Sie spielen dadurch bei Immunsystem-Reaktionen eine wichtige Rolle.
Bauernhofkinder wiesen in einer Studie im Alter von 3 Jahren höhere Konzentrationen von kurzkettigen Fettsäuren auf als ländliche Kontrollpersonen. Diese höhere Menge der kurzkettigen Fettsäuren war sowohl mit einer niedrigen Ekzemrate, als auch mit weniger Asthmafällen und geringerer allergischer Sensibilisierung verbunden. Bei diesen Kindern war auch die Wahrscheinlichkeit geringer, dass eine Lebensmittelallergie oder Heuschnupfen diagnostiziert wurde.
Kurzkettige Fettsäuren und die produzierenden Bakterien könnten also ein schützendes Potenzial gegen diese Krankheiten haben.
Fazit: So haben Kita-Keime keine Chance
Wichtige Nährstoffe wie Vitamin D, Magnesium, Zink, Eisen und Vitamin C unterstützen die körpereigene Abwehr und können helfen, Infekten vorzubeugen.
Neben einer gesunden, nährstoffreichen Ernährung spielen auch ausreichend Schlaf, Stressreduktion und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft eine große Rolle. Besonders die Luft auf dem Bauernhof und der damit verbundene Kontakt zu Tieren und Umweltkeimen hat nachweislich positive Effekte auf das kindliche Immunsystem.
Ein gesunder Lebensstil mit viel Zeit in der Natur, einer ausgewogenen Ernährung und einer guten Darmgesundheit kann somit entscheidend dazu beitragen, dass Kinder seltener krank werden und insgesamt widerstandsfähiger sind.